Alblinse trifft Apfel
Die Streuobstwiesen haben es uns angetan. In unserem Reiseartikel konnten Sie schon ein bisschen etwas über das Streuobstparadies zwischen Alb und Neckar lesen. 26.000 Hektar, Streuobstwiesen so weit das Auge reicht und schmackhaftes Obst, das zwar nicht immer so gut aussieht, aber dafür umso besser schmeckt. Hier ist neben der Birne vor allem der Apfel zu Hause. 1.400 verschiedene Apfelsorten werden in Deutschland gezählt.
An apple a day keeps the doctor away
Die alte Volksweisheit verspricht Wahres, denn der Apfel enthält viele gesunde Inhaltsstoffe. Jeder sollte täglich einen Apfel essen, zum Beispiel im Müsli am Morgen, als Pausensnack oder abends im knackigen Roh-kost-Salat. Äpfel enthalten reichlich Folsäure und Vitamin C. Der Gehalt ist dabei abhängig von der Sorte. In Äpfeln stecken zudem viele Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Magnesium oder Calcium sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Aufgrund des hohen Wassergehalts von bis zu 85 % ist der Apfel mit rund 60 Kalorien pro Stück ein wahrer Schlankmacher. Die Schale des Apfels enthält gar siebenmal so viele Vitamine wie das Fruchtfleisch, weshalb man sie immer mitverarbeiten sollte. Sie enthält Pektin, einen Ballaststoff mit verdauungsfördernden Eigenschaften, der sich zudem positiv auf den Cholesterinspiegel auswirkt. Sein hoher Fruchtzuckergehalt macht den Apfel zum idealen Energiespender. In der Küche ist er ebenso ein toller Partner und man sollte ihn keineswegs auf Süßspeisen reduzieren. Zur Linse passt er besonders gut. Egal ob im Linsensalat oder in einer Tarte-Füllung. Die frische Apfelkomponente ist immer ein schöner geschmacklicher Gegenpol zu unserer Alblinse.
Alblinse – zurück aus Russland
Einst war sie auf der Schwäbischen Alb weit verbreitet, verschwand dann zeitweilig von den Feldern und wurde inzwischen als authentisch-schwäbisches Lebensmittel und als Delikatesse wiederentdeckt. Dass sich die alte Sorte der Alblinsen heute wieder genießen lässt, verdanken wir einem Zufallsfund in einem Archiv in St. Petersburg, wo die schwäbischen Linsen eingelagert waren. Aus ein paar Linsen konnte über mehrere Jahre hinweg Saatgut gezogen werden, das heute wieder in größerem Umfang auf der Alb angebaut wird. Dies verdanken wir dem Biobauer Woldemar Mammel. Mitte der 1980er-Jahre begann er auf seinem Hof wieder Linsen anzubauen. Weil das Saatgut für die alten Sorten nicht mehr vorhanden war, wurden zunächst grüne französische Linsen angebaut – bis 2006, dann konnte Woldemar Mammel seine Felder mit dem durch einen großen Zufall wiedergefundene Saatgut der alten Sorten aus St. Petersburg neu bepflanzen. Es brachte ihm als Entdecker der Alblinsen kürzlich den Titel „Linsenpapst“ in der FAZ ein.
Linsen verfügen über einen hohen Eiweiß- und Ballaststoffanteil. Die Ballaststoffe sorgen für eine lang anhaltende Sättigung und eine gute Verdauung. Somit bleibt der Blutzuckerspiegel über eine längere Zeit stabil. Linsen sind also selbst für Diabetiker ideal geeignet. Sie sind zudem reich an sekundären Pflanzenstoffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken und enthalten hohe Mengen an Kalium, Magnesium, Eisen und Zink. Ihr hoher Vitamin-B-Gehalt ist unter anderem wichtig für das Nervensystem. Aufgrund ihres hohen Folsäure-Anteils gelten Linsengerichte als ideale Speise in der Schwangerschaft. Der hohe Vitamin- und Mineralstoffgehalt macht Linsen nicht nur für die fleischlose Ernährung empfehlenswert, sondern zeichnet sie auch als Wintergemüse aus, da in der kalten Jahreszeit die frischen Vitaminlieferanten rar sind. Der Genuss von Linsen muss nicht automatisch zu einem geblähten Bauch führen. Wird beim Garen etwas Essig hinzufügt, so kommt es nicht nur zu einer geringeren Schaumbildung, sondern die Linsen werden auch leichter verdaulich. Und wer die kleinen Hülsenfrüchte öfter probiert, trainiert automatisch seinen Darm. Eine andere Möglichkeit, Linsen zu genießen, ist, sie keimen zu lassen. Eine kurze Keimdauer haben zum Beispiel braune Berglinsen. Die fertigen Sprossen können über den Salat gestreut oder als Einlage für Suppen verwendet werden. Das Gesundheitsplus: Beim Keimen steigt der Gehalt an B-Vitaminen erheblich an und der Vitamin-C-Gehalt steigt sogar um das Sechzehnfache. Weitere Informationen und Rezepte zur Alblinse finden sich unter www.alb-leisa.de.